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Peer Steinbrück; erst erfrischend, dann beleidigt

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SPD-Kanzlerkandidat Peer Steonbrück im Sommerinterview: "Eine etwas fairere Betrachtung hätte ich mir schon gewünscht.“

SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück im Sommerinterview: “Eine etwas fairere Betrachtung hätte ich mir schon gewünscht.“

Wie glaubwürdig sind Sie, Herr Steinbrück, wo Sie doch alle Griechenland-Maßnahmen mit großem Pathos mitgetragen haben? „Das haben wir aus einer gesamteuropäischen Sichtweise getan.“ Warum sagen Sie nicht, was uns die Rettung Griechenlands kostet? „Das kann Ihnen keiner in Euro und Cent ausrechnen.“ Ein zweiter Schuldenschnitt? „Das ist einer der wenigen Bereiche, bei denen ich sage: Vorsicht an der Bahnsteigkante.“ Ein SPD-Plakat mit dem Motto: Keine Milliarden mehr für Griechenland? „Das würde ich nie versprechen.“

Beim Thema Euro im ARD-Sommerinterview kann SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück klar für sich punkten. Denn egal, was die Interviewer Ulrich Deppendorf und Rainald Becker versuchen: Steinbrück weicht keiner Frage aus, wirkt souverän und um Eindeutigkeit bemüht. Und wird nicht müde, klare Antworten zu liefern.

Doch dann kommt der Einspieler über die Person Steinbrück mit allen Fettnäpfchen der vergangenen Monate – und mit der Souveränität ist es erst einmal vorbei. Der Kanzlerkandidat wirkt etwas beleidigt und kann sich nicht verkneifen, das auch zu sagen: „In dem Spot haben Sie so ziemlich alles aneinander gereiht, was man auch gegen mich zur Geltung bringen kann. Eine etwas fairere Betrachtung hätte ich mir schon gewünscht.“

Danach braucht Steinbrück ein wenig, um sich wieder zu fangen. Seine Antworten sind immer noch klar, aber häufiger betont er, ein wenig patzig: „Wie ich schon immer gesagt habe“ oder „Ich sage es gerne noch einmal“. Wie gesagt, er wirkt ein wenig beleidigt.

Doch irgendwann im Interview findet er zurück zu seiner Anfangsform. Beantwortet die Fragen nach der Zusammenarbeit mit dem SPD-Parteivorsitzenden Sigmar Gabriel, Merkels Umgang mit der NSA-Affäre, einem Freihandelsabkommen mit den USA oder zukünftigen Waffenlieferungen nach Syrien & Co. unter ihm als Kanzler klar und eindeutig. Und das ist erfrischend, dass da einer mal nicht ausweicht. Hätte er während des 20-Minuten-Interviews doch nur einmal gelächelt, er wäre noch überzeugender gewesen.


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